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Westfalenpost. Die Geste ist beinahe zärtlich. Im Vorbeigehen berührt Zug-leiter Dirk Schrage die Lokomotive Emma. Denn die beiden verbindet eine gemeinsame Geschichte, ganz ähnlich der von Lukas, dem Lokomotivführer und dessen Emma aus der Augsburger Puppenkiste. Der Rosenmontagszug in Schönau gerät ins Stocken, noch ehe er richtig losgeht.

Die Lautsprecheranlage im Narrenschiff hat offenbar einen Wackelkontakt. Ein Grad Celsius, leichter Schneefall: All das kann den Schönauern und deren Gästen die Stimmung nicht verderben. Insgesamt neun Motivwagen, zwölf Fußgruppen und zwei Musikkapellen schickt der Karnevalsverein Schönau-Altenwenden auf die Straße. Überall schallt Musik im Dreivierteltakt aus den Lautsprechern, am Straßenrand schunkeln die Menschen.

Lok bei Ebay ersteigert

Zu den Klängen des Fanfarenzuges Attendorn schreitet Dirk Schrage voran. Zum ersten Mal in seinem Leben und unmittelbar neben seiner Emma. Gemeinsam mit den Schönauer Fründen hatte der 34-Jährige die Lok im vergangenen Jahr für den hiesigen Zug bei Ebay gekauft und mit einem Hänger aus Bestwig geholt. Danach trennten sich erst einmal die Wege, das Technikmuseum Freudenberg kaufte die Lok. „Über Geld sprechen wir nicht“, sagt Schrage lachend.

Aber die Sehnsucht wächst. Und Schrage wurmt, dass in Köln eine Lokomotive den Zug anführt. Das können wir auch, denken sich die Schönauer. Gesagt, getan: Emma kommt als Leihgabe des Technikmuseums ins Dorf zurück. Ein Traktor Baujahr 1961 zieht die alte Dame. Der Zugleiter verrät zwei Geheimnisse: Sie wollen Emma zurückkaufen. Und demnächst soll die Lok auch selbsttätig fahren. „Aber das ist Emma 2.0“, sagt Dirk Schrage vergnügt. Und fast sieht es so aus, als ob auch Emma lächelt.

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