Veröffentlicht: in der Kategorie Wissenswertes mit noch keinem Kommentar.

LokalPlus. Alles wie verhext im Wendener Rathaus an diesem Donnerstag: Überall riesige Spinnweben im Treppenhaus. Sensenmänner lungern vor den Aufzügen herum. Hexen huschen durch die Gänge. Mittendrin der Bürgermeister mit bemaltem Gesicht und arg zurecht gestutzter Krawatte. Und draußen vor der Tür zahlreiche Jecken unter Führung des Karnevalsvereins Schönau-Altwenden, die Einlass begehren. Der ganz normale Wahnsinn an Weiberfastnacht.

Die Uhr zeigt 11.07 Uhr, als die zahlreichen Narren draußen vor dem Eingang mit ihrer Karnevalshymne loslegen. In vorderster Front, natürlich standesgemäß in rot-weiß-goldener Narrentracht: das Prinzenpaar Sascha I. und Silke I., das Kinderprinzenpaar Yannic I. und Mia I. und der Vorsitzende des KV Schönau-Altenwenden, Rüdiger Lazar. Der gibt dann zum Abschluss auch die Grußformel „Schönau – helau! Rathaus – helau! Bürgermeister – helau!“ vor, in die alle einstimmen. Klare Ansage: Die Jecken wollen ins Rathaus und den Verwaltungsalltag lahmlegen.

Und schließlich präsentiert sich der Bürgermeister dem Narrenvolk. Nicht etwa auf dem Balkon, der zum Rathausvorplatz hinausgeht, denn den hält eine Hexenschar besetzt. Durch ein geöffnetes Fenster direkt über dem Eingang spricht Bernd Clemens zu den draußen wartenden Narren. Zögert das Unvermeidliche grinsend hinaus. „Was ist denn hier los? Wir haben keine Zeit zum Feiern. Ich habe die Mitglieder des Gemeinderates eingeladen, wir tagen gleich“, sagt Clemens. Dafür erntet der Bürgermeister Pfiffe, Grinsen und Gelächter.
„Wir wollen auf dem Besen fliegen“

Erst als Prinzessin Silke I und Kinderprinz Yannic I. erklären, dass ihnen kalt, lässt sich Bernd Clemens erwärmen und reicht ihnen an einem Band den symbolischen Schlüssel zum Rathaus herunter. Dann erobern die Jecken doch noch fast pünktlich um 11.11 Uhr, das Rathaus, das – passend zum diesjährigen Motto „Die Arbeit bleibt heute liegen, wir wollen auf dem Besen fliegen“ – karnevalistisch und ein wenig gruselig geschmückt ist. Die Hexen, die Mitarbeiterinnen aus der Verwaltung, haben an Weiberfastnacht schließlich das Sagen.

Ihnen dankt der Bürgermeister kurz darauf dafür, das Rathaus in einen „wahren Hexenkessel“ verwandelt zu haben. In diesem tummeln sich auch Hippies, Super Mario, Cowboys, Indianer und Karnevalisten in Garde- und Tanzuniformen. Bernd Clemens´ besonderer Gruß gilt außerdem den Tollitäten des KV Schönau-Altenwenden und dem Vorsitzenden Rüdiger Lazar, dem er die Bürgermeister-Urkunde zum Rathaussturm überreicht.

Lazar wiederum übergibt Bernd Clemens „als Trost für die Krawatte“ den Sessionsorden des Karnevalsvereins. Ein Gruppenfoto auf der Rathaus-Treppe – und dann nimmt das fröhliche närrische Treiben zu lauter Karnevalsmusik im Treppenhaus seinen Lauf. Das wird sich wenig später noch in die nahe gelegenen Geschäftsstellen der Volksbank und der Sparkasse ausweiten. Nicht nur mit Hexen und Sensenmännern, sondern auch mit Hippies, Super Mario, Cowboys und Indianern.

Mit dem traditionellen Rathaussturm am Altweiber-Donnerstag hat in Wenden das große Karnevalsfinale begonnen. Am Donnerstagabend geht es auf dem Festplatz in Schönau mit der Altweiber-Party weiter, auf dem am Samstagabend die große Prunksitzung gefeiert wird. Am Rosenmontag zieht dann der Schönauer Lindwurm durch die Straßen und lockt Tausende Narren nach draußen.

Hier geht es zu den Bildern…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert